VT-FOTOGRAFIE
Fotografien von Volkmar Thorandt
Titelbild
An alle Denunzianten ("Sadduceische Cameel/Verschlucker und Licht/scheuende Anonymi", Arno Holz: Dafnis, 1904)

bilder

Hinter dem Link fotografien in der rechten Spalte sind Bilder zu sehen, welche seit 2005 entstanden sind. Um eine gewisse Ordnung zu erreichen, befinden sie sich in "Fächern", welche im weitesten Sinne den bevorzugten Themen entsprechen. Es handelt sich dabei nicht um zusammenhängende Serien.


kleine serien etc.

?entbesserung - eine bild/geräusch-aufführung

die phallischen träume des kriegsverbrechers wernher von braun

cholera & pest / drittes jahrtausend /

strobographie

The American Way Of Life. Yeah!

Die Westliche Wertegemeinschaft am Beginn des Dritten Jahrtausends

Augenschmerz

Fotografien in klassischer Manier

corpus

Stundenschläge

futurzwei

buch

Reinkarnation (pdf)


alternative medien

In der rechten Spalte gibt es einige Links auf Webseiten alternativer Medien, welche die Produkte der sogenannten Leitmedien hinterfragen und deren machtkonformen Charakter entlarven.


zitate

Sie [die Normalen] sind froh, wenn sie bei anderen Menschen einen Makel dauerhaft festmachen können. Das brauchen sie wie Wegweiser in ihrer moralischen Wüste.
Edgar Selge: Hast Du uns endlich gefunden, Hamburg, 2021

Wenn einer einmal ein Weltbild hat, wird er erbarmungslos; und die Gruppe mit einem gemeinsamen Weltbild wird mörderisch.
Peter Handke: Phantasien der Wiederholung, Frankfurt/M. 1996 S. 92

Itzt in Teutschland reymen leider
sälbst die Schühster und die Schneider
und nicht einer ahnt zur Frist
waß er for ein Delpel ist
Arno Holz: Dafnis. Reclam Leipzig 1983 (1904), S.68

Theodor W. Adorno hat 1959 im Rundfunk geäußert, daß er nicht die Wiederkehr des Faschismus als Schlägerbande fürchte, die nach SA-Manier das Volk aufmische, sondern er fürchte die Wiederkehr des Faschismus als Demokratie.
Bazon Brock: Lustmarsch durchs Theoriegelände - Musealisiert Euch. Köln 2008, S. 144

Ich betrachte mit Leidenschaft und ohne zu ermüden diese Fotografien nach nackten Menschen, dieses wunderbare Gedicht, den menschlichen Körper.
Eugène Delacroix

Das ist die Kunst, wie sie jetzt die ganze zivilisierte Welt erfüllt! Ihr wirkliches Wesen ist die Industrie, ihr moralischer Zweck der Gelderwerb, ihr ästhetisches Vorgeben die Unterhaltung der Gelangweilten.
Richard Wagner: Die Kunst und die Revolution. In: Richard Wagner: Ausgewählte Schriften. Leipzig 1982, S. 163

Die USA haben ihre Verbrechen in Gebieten begangen, in denen farbige Bevölkerungen leben. Das ist ihr Glück in der weißen Medienwelt.
Martin Walser: Meßmers Reisen. Frankfurt/M. 2005, S. 148

Aber das Problem ist eher, das sieht man am deutlichsten bisher in den USA, dieser neue Rinderwahnsinn, Political correctness. ... Das heißt, eigentlich ist schon Denken verboten. ... Aber wenn das Denken korrekt sein soll, dann gibt es kein Denken mehr.  ... Es ist alles so ein Bedürfnis nach Kontrolle. ... Die Öffentlichkeit kontrolliert sogar noch die Gedanken.
Heiner Müller: Interview mit Hyunseon Lee (1994). In:  Werke 12, Frankfurt/Main 2008, S. 557

Wenn es überall Macht gibt (wenn alle Realität von einer Unendlichkeit von Mächten gerastert wird, die einander überlagern, überdrucken), dann ist die Macht das eigentliche Bild der Konformität, eine Wesenheit. Wer sich auf sie einläßt, wer sich über sie erregt, verhält sich, sosehr er auch von ihr ausgeschlossen scheint, machtkonform.
Roland Barthes: Fragmente einer Sprache der Liebe, Frankfurt/M. 2015, S. 385

Dem chaotisch diffus amerikanisierten Bildgefühl des Westens stand die lapidare Zeichenhaftigkeit des Ostens [Ostasiens] entgegen.
Harald Kretzschmar über Werner Klemke: Zeichnerisch vergewissertes Leben, Neues Deutschland, 11./12.3. 2017

Zu grausen fängt's ein' an,
wenn Kunst nichts Schön'res kann,
als rücksichtslos ihr Müssen, Sollen, Wollen
vor schau'nden Seelen aufzurollen
Robert Walser

Die Öffentlichkeit ist dumm, und Andy Warhol ist ihr Prophet.
Peter Handke: Vor der Baumschattenwand nachts. Wien 2016, S. 95

Das Formlose und Häßliche wurde zur obersten Göttin der Faulheit.
Salvador Dali: Das geheime Leben des Salvador Dali. München 2004, S. 489

Amerika - die Entwicklung von der Barbarei zur Dekadenz ohne Umweg über die Kultur.
Georges Clemenceau (1841 - 1929)

Unsere Kreativität, unsere Rebellionen, unsere lautstarke Mißachtung sind nichts anderes mehr als jämmerliche Symptome einer Unterwerfung ohnegleichen.
Jérôme Ferrari: Das Prinzip. Zürich 2015

Die Religionen sind nichts anderes als das, was die Einbildungskraft des Menschen dazu bringt, am Leben schlagende Rache zu nehmen.
frei übertragen nach:
"La pierre philosophale n'est rien d'autre que ce qui devait permettre à l'imagination de l'homme de prendre sur toutes choses une revanche éclatante."
André Breton: Zweites Manifest des Surrealismus, zit. in: Bettina Rheims et Serge Bramly, Rose c'est Paris. Köln 2011

Bild hebt die Wirklichkeit; Abbild versenkt sie.
Peter Handke: Am Felsfenster morgens. München 2000, S. 450

... besteht die Aufgabe der Kunst darin, das Leben zu befreien, das der Mensch eingesperrt hat.
Unaufhörlich sperrt der Mensch das Leben ein, unaufhörlich tötet er es.
Gilles Deleuze: ABÉCÉDAIRE, Filminterview mit Claire Parnet, 1988

Das Werk darf nichts Wirkliches enthalten, keine Beobachtung der Welt oder des Geistes, nichts als ganz und gar imaginäre Kombinationen.
Raymond Roussel

Die Künste, die den Müll der Welt zu spiegeln vorgeben, vermehren ihn nur.
Botho Strauss: Lichter des Toren - Der Idiot und seine Zeit. München 2013, S. 50

Was bei den alten Griechen ganz natürlich und Inbegriff für Anmut und Schönheit war ..., wurde von Zivilisationen des christlichen Puritanismus als schandvoll, pervers und monströs verpönt. Das vom aufstrebenden Bürgertum beherrschte 19. Jahrhundert ... erweist sich am repräsentativsten für diesen unheilvollen Einfluß. Dem christlich Gläubigen obliegt die Pflicht, mit dem Geist gegen das Fleisch anzukämpfen und seinen ewigen Orgasmus wird er erst nach dem Tod haben, nachdem er die am Tage seiner Erbsünde eingegangene und mit seiner Körperscham verbundene Schuld beglichen hat.
Alexandre Dupouy: Das erotische Foto. New York 2004, S. 26

Es gibt bei allen ein Kreativitätspotential, das durch Konkurrenz- und Erfolgsaggression verdeckt wird. ... Nicht artikulierte oder artikulationsfähig gemachte, in den Konsum gedrängte Kreativität, Phantasie, Intelligenz wird schadhaft, schädlich, schädigend ... und äußert sich in korrumpierter Kreativität kriminell.
Joseph Beuys: zit. nach: Beuysnobismus. Hamburg 2008, S. 157

Die Sprache des Nordens verliert ihr Blut an die Medien, die Themen werden von der Seifenoper vorgegeben.
Ginka Tscholakowa: Brief aus Kairo. In: Kalkfell Zwei. Berlin 2004, S. 156

Ein Bild zu komponieren, hat sehr viel damit zu tun, was an den Rändern passiert. ...
Es gibt einen Punkt, da muß man die Welt interpretieren und keine Kopie von ihr machen.
David Hockney: In: Martin Gayford: A Bigger Message. Bern 2012, S. 124

Der postmoderne Kostümball stellte nie etwas anderes dar als eine noch nicht einmal besonders frivole, sondern eher langweilige Mittelschichts-Party in Zeiten der Pest.
Robert Kurz: In: exit 9 (3/2012), S.. 164(?)

Dieser Korpus [Welt] besteht aus eigens für den Beutezugriff definierten Zeit-Verhältnissen: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Wer die Vergangenheit befragt, sollte in den Scherbenhaufen einstiger Werkstätten suchen (nicht in den Kunstwerken: sie bilden lediglich die hartgesottenen Wünsche und Behauptungen von Seiten der Macht für die Erhaltung der eigenen Kontinuität ...). Wer die Gegenwart sucht, der sehe in den stillgelegten und verlassenen Fabrikanlagen ... nach. Und die Frage nach Künftigem wird der Blick auf die Müllkippe der Informationen, mithin der Massen-Wünsche, beantworten.
Reinhard Jirgl: Abtrünnig. München 2008, S. 487

Gott ist eine faustgrobe Antwort, eine Undelikatesse ..., im Grunde sogar bloß ein faustgrobes Verbot an uns: ihr sollt nicht denken!
Friedrich Nietzsche: Ecce Homo. Köln 2007, S. 28

Im Westen gibt es einen Vorsprung an Verblödung. Der wird vielleicht jetzt schnell eingeholt im Osten, möglicherweise gibt es aber eine Chance, ein paar Restbestände an Intelligenz zu retten.
Heiner Müller im Gespräch mit Robert Weichinger für "Die Presse", 16./17.6.1990

... im Grunde geht es immer um die Herstellung von Metaphern, ...
Heiner Müller

Das Fremdeste in unserer Realität ist Schönheit. Und das ist die größte Provokation.
Heiner Müller im Gespräch mit Ute Scharfenberg. In: Kalkfell. Berlin 1996, S. 140

Das Gedächtnis hat, das entspricht jedermanns Erfahrung, gleichsam ruinösen Charakter. Die Landschaften der Erinnerung sind bruchstückhaft, fragmentiert. Erst im Horizont aktueller Wahrnehmung schließen sich diese Trümmer des Gedächtnisses zusammen zu Vorstellungen dessen, was in keiner Erinnerung aufbewahrt ist, sondern nur neu geschaffen werden kann...
Deswegen sind künstliche Ruinen leistungsfähiger als natürliche,... Sie sind Schöpfungen der Vorstellungskraft und nicht Rekonstruktionen am ruinierten historischen Ort.
Bazon Brock: Bildersturm und stramme Haltung. Dresden 2002, S. 197

Unsere Moralvorstellungen, unser Klima und unsere Lebensart haben Nacktheit in ein Phantom verwandelt und sie führt, hélas!, ein phantomähnliches Dasein in der Kunst. Die Kluft zwischen der heidnischen und der modernen Lebensart kann nicht besser beschrieben werden als mit einem Ausspruch von Herodot, der zu seinem großen Erstaunen gehört hatte, daß es "unter gewissen barbarischen Völkern eine Schande sei, nackt zu wandeln."
Sadakichi Hartmann: "Visions of the Nude". In: Camera Work 31 (Juli 1910), S. 29,
Übersetzung nach Imogen Cunningham: Körper. München 1998, S. 9


Wenn deine Bilder nicht gut sind, warst du nicht nahe genug dran!
Robert Capa

Wenn man zu nah' an einer Sache ist, sieht man nichts mehr!
Heiner Müller


besucher

 Counter

www.zic-zac-abelac.de